Älles was man über den „Necker“ wissen sollte brachten uns Frau Walter und Frau Weiß aus Walheim, wo bekanntlich die Enz in den Necker fließt, als Flößerinnen auf unterhalt-same Weise näher.
Entspringt doch der Necker im Villinger Moos und hat eine Länge von 365 km, also jeden Tag einen Kilometer entlang des, aus dem keltischen stammend „Wilder Geselle“ genannt gewandert, so sind wir von der Quelle bis zur Mündung ein Jahr unterwegs.
Von Villingen, der Uhrenstadt wandern wir mit dem Lied „Des Wandern ist des Müllers Lust“ bis Rottweil, der ältesten Stadt Deutschland, bekannt durch den Rottweiler Narrensprung und aus neuster Zeit für den ThyssenTurm mit einer Höhe von 246 m.
Wir kommen an Oberndorf vorbei, dem Geburtsort von Dr. Heiner Geißler. Auch bekannt durch die Firma Heckler&Koch und wandern nach Sulz am Neckar mit seiner salzhaltigen Quelle, weiter nach Horb mit seinem, von Bildern der Zünfte verziertem Rathaus.
Wir streifen die Bischofsstadt Rottenburg mit dem Gedicht über St. Nepomuk von Sebastian Blau und ziehen mit dem Text von Ludwig Uhland „Droben stehet die Kapelle“ an Wurmlingen vorbei zur Stadt der Gogen. Tübingen - bekannt durch die Stocherkahnfahrten und den Hölderlinturm. Vor 250 Jahren begradigt und ab hier zur Fahrt mit Flößen geeignet. Ab jetzt auf dem Necker unterwegs sehen wir Nürtingen, hier ging Hölderlin zur Lateinschule und der Entertainer Harald Schmidt ist ein bekannter Sohn der Stadt. Plochingen bekannt für sein Hundertwasserhaus ist Anfangs- und Endhafen des schiffbaren Neckars, auch hier eine Eselsbrücke: das ABC hat 26 Buchstaben und der Neckar 27 Schleusen.
Wir fahren an Esslingen vorbei zum Stuttgarter Hafen Richtung Bad Cannstatt mit seinen reichhaltigen Mineralquellen und dem altbekannten Lied „Auf em Wasa graset Hasa“.
Heimatliche Gefilde werden erreicht mit Hoheneck, Benningen, Marbach der Schillerstadt, Mundelsheim mit seinem Käsberg vorbei an den Felsengärten nach Besigheim und Walheim. Hier lernen wir Erligheimer das „Walheimer Lied“ kennen und schippern weiter nach Kirchheim und Lauffen, dem Geburtsort von Hölderlin. Durch die Schleuse Horkheim nach Heilbronn mit der Kilianskirche, welches durch den Bombenangriff am 4.12.1944, fast vollständig zerstört wurde. Wir erreichen Neckarsulm, hier fließt die Sulm in den Necker, und ist bekannt durch das Steinsalzlager, die Firma Audi und dem NSU-Zweiradmuseum. Von
Bad Wimpfen mit seiner Kaiserpfalz, Gundelsheim mit Schloss Horneck schlängelt sich der Necker vorbei an Burgen durch den Odenwald bis Eberbach und Neckargemünd. Unweit von Heidelberg im Ort Mauer wurde in einer Sandgrube der Homo Heidelbergensis gefunden bevor wir in der Universitätsstadt Heidelberg gesanglich unser Herz verloren. Der Necker mündet schließlich in Mannheim in den Rhein. Mannheim ist der wichtigste Binnenhafen Deutschlands. Bekannt als Quadratstadt, seinen Wasserturm und die barocke Schlossanlage. Hier erfand Karl Draiss das Laufrad und derzeit kann man die Bundesgartenschau besuchen. Der Schriftstellter Mark Twain besuchte 1878 Deutschland und schreibt unter anderem:
„Niemand hat das Ausmaß dieser sanften Schönheit begriffen, der nicht auf einem Floß den Neckar hinabgefahren ist.“
Mit dem etwas wehmütigem Lied „Am Necker, am Necker bleib i mei ganze Zeit, un woner rauscht dr Necker, isch au mei Grab net weit“ endete diese erlebnisreiche Reise entlang uind auf dem Necker.
Mit einem herzlichen Beifall hat das Publikum die Vortragenden bedacht.
1. Vorsitzender und BM Rainer Schäuffele sprach seinen Dank an Frau Walter und Frau Weiß mit der Überreichung von Blumen aus. Es war wieder eine interessante kurzweilige Vorführung und Darbietung aus dem reichen Wissensschatz der beiden Damen.
