Seebrücke Kirchheim/N.

Neuigkeiten von Sedia Kijera

Wie berichtet musste Altenpflegehelfer Sedia Kijera im Februar 2024 freiwillig ausreisen, um von Gambia aus ein Arbeitsvisum beantragen zu können. Mit der großzügigen Unterstützung vieler Menschen rund um den Freundeskreis Haus am Mühlbach und die Ortsgruppe Seebrücke, der Leserschaft der Lokalberichterstattung und weiterer großzügiger Gönnerinnen und Gönner konnte Sedia auf seinem Grundstück in Farato (Vorort von Banjul, der Hauptstadt von Gambia) eine kleine Hühnerfarm errichten.

© Johan Schwarzkopf

Dies half, den Frust über die im Sommer 2024 erfolgte Ablehnung des Arbeitsvisums zu verkraften. Das Grundstück in Farato hatte sich Sedia während seiner Ausbildung zum Altenpflegehelfer von seinem Ausbildungsgehalt erworben. Den ursprünglichen Plan, seiner Mutter und den Geschwistern das Grundstück zur Bewirtschaftung zu überlassen, wurde zurückgestellt. Zunächst bezog nun Sedia das Grundstück, errichtete eine Grundstücksmauer, die zukünftig die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die darauf befindliche Bepflanzung und Bebauung schützen soll. Nach der im Anschluss erfolgten Fertigstellung des Hühnergeheges konnte Sedia nach Aufzucht der ersten Generation an Hühnern mit dem Verkauf von Eiern und Fleisch weitgehend seinen Lebensunterhalt verdienen. Damit auch seine Familienmitglieder auf dem Grundstück heimisch werden können, braucht es jedoch mehr Verdienst – das Hühnergehege musste erweitert werden. Und neben dem kleinen Anbau, in dem Sedia lebt, wurden weitere Räumlichkeiten errichtet. Sedia hat unlängst die kompletten Mauern der neuen Räume (von denen auf dem kleinen Motiv die Bausteine zu sehen sind) fertiggestellt. Es konnten sogar – über den Bedarf seiner Familie hinaus – zusätzliche Zimmer realisiert werden, die vermietet werden sollen. Die Mieteinnahmen werden weitere Einkünfte generieren. 

Sedias Gemüsegarten beginnt gleich vor der Haustür.
© Johan Schwarzkopf
Sedias Gemüsegarten beginnt gleich vor der Haustür.

Sedia hat enorm viel geleistet im zurückliegenden Jahr. Mittlerweile sind die Spendeneinnahmen jedoch komplett verbaut. Um das Dach der neuen Räumlichkeiten errichten zu können, benötigt Sedia weitere 4.000 bis 5.000 EUR. Wer Sedia und seine Familie unterstützen möchte, spendet bitte auf folgendes Konto der Umweltbank mit der IBAN: DE07 7603 5000 0001 0176 65, Betreff: Sedia. Herzlichen Dank an alle Unterstützenden. Parallel zu diesem Spendenaufruf vertreten wir Sedia bei seiner Klage am Verwaltungsgericht Berlin gegen die Ablehnung seines Widerspruchs (Remonstration) gegen die Ablehnung des Arbeitsvisums aufgrund inhaltlich fehlerhafter Begründung. Ob das ausreichen wird, ein Arbeitsvisum zu erhalten? Nach den vielen Ablehnungen sind wir skeptisch, aber nicht ohne Hoffnung – wir setzen uns auf jeden Fall weiter dafür ein.