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Aus dem Rathaus (Bönnigheim)

Jedes Modul ein mächtiges Stück Präzision - Schulzentrum: Holzbauarbeiten auf Bönnigheims größter Baustelle zeigen täglich Fortschritte

© Stadtverwaltung

Fast geräuschlos hebt der Kran das fertige Modul der Holzbauwand vom Lkw. Zentimeter für Zentimeter dirigiert der Kranführer das Bauteil. Es schwebt durch den sonnigen Novemberhimmel zur Außenwand von Bau II im Schulzentrum. Drei Männer in leuchtgrünen Westen stehen im ersten Obergeschoss, jeder an seinem Posten. Als das Modul sich langsam senkt, kontrolliert einer den Abstand zur Nachbarwand, ein anderer weist den Kranführer ein, der dritte steht auf dem Gerüst, Blickhöhe am Rand der Geschossdecke. Er dirigiert die Wand zur Führung in die Metallstäbe. Jetzt zählt jeder Millimeter. Die Wand muss gleichzeitig in die senkrechten Stäbe einrasten und sich an den Schwalbenschwanzverbindungen der Seiten exakt in die Nachbarwand fügen. 

Bauleiterin Katja Detering vom Stuttgarter Büro Herrmann + Bosch Architekten hat hier oben ein provisorisches Freiluftbüro eingerichtet. Anhand der Baupläne und der Aufzeichnungen im Laptop begleitet sie den Einbau der industriell vorgefertigten Module Schritt für Schritt. Längere Zeit war der Fortschritt der baulichen Erweiterung des Schulzentrums an Bau II von außen kaum ersichtlich. Denn während des Rohbaus war das Gebäude entkernt und entrümpelt worden, Verstärkungsarbeiten am Tragwerk erfolgten und nach Norden war Bau II mit einem neuen Untergeschoss, auf das aufgebaut wird, deutlich erweitert worden. Gleichzeitig schufen die Bauarbeiter zahlreiche Durchbrüche für Treppen, Aufzüge und Kabel- und Versorgungsschächte. Die drei Aufzugsschächte für den barrierefreien Zugang zu den Klassenzimmern, zur Bücherei und für die Anlieferung zur Mensa sind bereits eingebracht.

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Nachdem die Rohbauarbeiten abgeschlossen sind, „bringt die Phase des Holzbaus stundenweise Veränderung“ erklärt Bauingenieur Jan Henrich vom Fachbereich Bauen und Planen. Gemeinsam mit Peter Knoll, dem Leiter des Fachbereichs, behält er den Fortschritt der 14,1 Millionen Euro teuren Baustelle von städtischer Seite aus im Blick. Manchmal genügt dafür auch nur ein Blick aus dem Bürofenster gegenüber der Baustelle. Gerade gestern sei das Erdgeschoss mit der künftigen Mensa fertig aufgestellt worden. Die Holzdecke mit ihren feingeriffelten hellen Holzelementen verspricht bereits: Hier dürfen sich die Schülerinnen und Schüler auf behagliche, warme Atmosphäre freuen.

Ist auch das erste Obergeschoss fertig, wird in den darauf folgenden eineinhalb Wochen das zweite Obergeschoss nach dem gleichen Verfahren mit den vorgefertigten Modulen mit Fenstern, Türen, Kabelschutzrohren und Gipskartonplatten erstellt. Gegen Ende der Holzbauphase steht noch das Dach mit seinen Dachaufbauten auf dem Plan. Zunächst werde die Notabdichtung auf dem Holz aufgebracht, bevor eine Dämmschicht mit weiterer Abdichtung darüber gelegt werde, erklärt Jan Henrich. Als Aufbau oben aufs Dach komme eine Dachzentrale, ähnlich groß wie eine Fertiggarage. Außerdem werden die Kältegeräte für die Kühlräume der Mensa auf dem Dach stehen, das Abluftsystem aus der Küche blase hier ins Freie und auch eine Photovoltaik-Anlage werde installiert. Die verbleibende Dachfläche werde dann begrünt. Sobald die Gebäudehülle stehe, könne Richtfest gefeiert werden. Voraussichtlich noch vor Weihnachten, erklärt Fachbereichsleiter Peter Knoll den geplanten Zeitablauf. Ein besonders schönes Weihnachtsgeschenk für die Schülerinnen und Schüler, bevor es 2026 mit den Gewerken des Innenausbaus weitergeht.

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Die Holzdecke in der künftigen Mensa ist schon fertig
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Die Holzdecke in der künftigen Mensa ist schon fertig