Historische Gesellschaft Bönnigheim
Reichskristallnacht in Heilbronn
Anlässlich der Erinnerungen an die Novemberpogrome 1938 hat Kurt Sartorius im Schwäbischen Schnapsmuseum zu einem besonderen Vortrag begrüßt. Am Beispiel der jüdischen Heilbronner Brennereifamilie um Fritz Landauer, dessen Vorfahren die „Hammer-Brennerei Landauer & Macholl“ 1861 gegründet hatten, beschrieb er die Auswirkungen der NS-Politik auf jüdische Mitbürger.
Die Heilbronner Villa Landauer in der Klettstraße 5 wurde im Zuge der Novemberpogrome am 10. November durch SA-Männer schwer verwüstet. Nach Prozessaussagen von Clara Landauer wurde der komplette Besitz der Familie willkürlich zertrümmert. Während des Überfalls erkannte Clara Landauer zwei der SA- Männer, diese wurde in den Jahren 1948 und 1950 vor Gericht gestellt. Beide kamen mit glimpflichen Strafen davon.
Fritz Landauer verlor Ende Juli 1938 die Rechte an seiner Firma. Im Zuge der „Arisierung“ wurde das Unternehmen geraubt. Seinen beiden Brüder Max und Robert gelang nach einem Aufenthalt im KZ Dachau zusammen mit der Mutter die Flucht nach Brasilien. Erst Ende Dezember 1949 ging die „Hammer-Brennerei“ wieder an die Familie Landauer zurück.
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