Der Landkreis Ludwigsburg gehört zu den vom Robert-Koch-Institut (RKI) ausgewiesenen FSME-Risikogebieten. Besonders in den warmen und feuchten Monaten sind Zecken hier sehr aktiv. Zecken gelten als Überträger der viralen Erkrankung Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sowie der bakteriell verursachten Borreliose. Das Gesundheitsamt des Landratsamts Ludwigsburg gibt praktische Tipps zum Zeckenschutz und zum richtigen Verhalten nach einem Zeckenstich.
Besonders gefährdet sind Kinder und alle Personen, die sich viel im Freien, regelmäßig im Garten und Parks oder abseits von Wanderwegen aufhalten. Die in Deutschland häufigen Ixodes-Zecken befinden sich auf Pflanzen, Gräsern, Totholz und im Gebüsch in einer Höhe von weniger als einem Meter, häufig nur zwischen zehn und 50 Zentimetern über dem Boden, und werden bei Kontakt zu Tier oder Mensch abgestreift – sie fallen entgegen der Wahrnehmung nicht von Bäumen und springen auch nicht.
Schutzmaßnahmen bei Aufenthalt im Freien
Geschlossene Kleidung mit festen Schuhen, langen Hosen und langen Ärmeln, dabei am besten die Hose in die Socken gesteckt, bieten den wirksamsten Schutz vor Zecken. Auch Insektenschutzmittel (Produkte mit dem Wirkstoff Icaridin) weisen eine Wirksamkeit gegen Zecken auf, wichtig ist dabei die regelmäßige Auffrischung. Nach dem Aufenthalt im Wald oder im Garten sollte man sich zeitnah und insbesondere Kinder absuchen, damit man Zecken frühzeitig, bestenfalls vor dem Stich, findet. Bevorzugte Stichstellen sind der Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen.
Zecken richtig entfernen und Symptome im Blick behalten
Um das Infektionsrisiko zu minimieren, sollte die Zecke so bald wie möglich herausgezogen werden. Dabei sollten möglichst alle Teile der Zecke entfernt werden, um eine Entzündung zu vermeiden. Hierzu greift man die Zecke mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentfernungsinstrument nahe der Hautoberfläche, also an ihren Mundwerkzeugen (nicht am vollgesogenen Körper) und zieht sie langsam aus der Haut. Nach Entfernung der Zecke ist eine sorgfältige Desinfektion der Wunde empfohlen. Die Einstichstelle sollte in den nächsten Tagen und Wochen beobachtet werden, um eine Infektion auszuschließen. Borreliose äußert sich durch den typischen roten „Infektionsring“ an der Einstichstelle, bei FSME äußern sich grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopf- oder Gliederschmerzen.
Impfen schützt vor FSME
Gegen die virale Erkrankung FSME gibt es eine wirksame Impfung, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Personen (Kinder ab einem Jahr und Erwachsene) empfohlen wird, die in einem FSME-Risikogebiet leben und gegenüber Zecken exponiert sind. Auch im Spätsommer gilt daher die Empfehlung: Impfschutz prüfen und gegebenenfalls auffrischen – die Zeckensaison geht bis weit in den Herbst hinein.